Wir fuhren weiter der herrlichen türkischen Mittelmeer-Küste entlang, machten Halt in Finike, am Olympos-Beach und verbrachten erholsame Strandtage in Kemer. Kemer liegt ein paar Kilometer vor Antalya, eine Region die wohl vielen bekannt ist für unbeschwerte All-Inclusive-Ferien. Und so reihen sich ab Kemer die Hotelanlagen und Liegestuhl Strandabschnitte auf wie Perlen an einer Kette. Umso erstaunlicher, dass wir einen kleinen Campingplatz fanden mit ein paar Stellplätzen direkt am Meer (Danke Christine & Hans-Kaspar, ohne euch wären wir wohl weitergefahren😉). Danach war es an der Zeit, dem Mittelmeer «Adieu» zu sagen. Unser nächstes Ziel war Konya, eine eher konservativ geprägte Millionenstadt in Zentralanatolien. Die Fahrt dorthin führte über einen Pass und durch eine schöne Hochebene, vorbei am Salzsee Beysehir Gölü. In Konya besuchten wir Moscheen, schlenderten durch den Bazar und genossen das geschäftige Treiben in den Gassen. Im Unterschied zur Mittelmeer-region zählten wir hier zu den wenigen ausländischen Touristen, was die sprachliche Verständigung nicht einfacher machte, aber auch hier irgendwie funktionierte. Neuer Tag, neues Glück: Die Weiterfahrt führte uns zunächst durch eine karge Steppenlandschaft. Wir machten einen Stopp in Sultanhani um eine eindrückliche Karawanserei zu besichtigen. Hier machten die Handelsleute früher mit ihren Waren und Kamelen Rast, um dann auf der Seidenstrasse eine Station weiterzuziehen. Für uns ging es weiter via Ilhara-Tal zu einem absoluten Highlight unserer bisherigen Reise: Kappadokien. Ein magischer Ort, welchen man mit Wörtern unmöglich beschreiben kann. Wir fanden einen genialen Stellplatz mit Blick auf das ganze Tal und weitab der Touristenmassen und liessen die Szenerie einfach auf uns wirken – wow! Neben der sagenhaften Landschaft ist Kappadokien berühmt für seine allmorgendlichen Ballonfahrten. So starten jeden Morgen vor Sonnenaufgang geschätzte 150 Heissluftballone und bieten ein unvergleichliches Spektakel. Wir standen also frühmorgens mittendrin und konnten unser Glück kaum fassen. Die spätere abenteuerliche Wanderung durch die Schluchten und Kalksteinfelsen machten unseren Aufenthalt perfekt – mehr geht nicht. Nach zwei Tagen verliessen wir Kappadokien in Richtung Schwarzmeerküste. Wir besuchten unterwegs das sehenswerte UNESCO-Weltkulturerbe «Hattuscha», welches vom späten 17. bis Anfang des 12. Jahrhunderts vor Christus als Hauptstadt des Hethiter-Reiches diente. Danach erreichten wir in Samsun das Schwarze Meer (obwohl, so schwarz ist dieses gar nicht, es gibt sogar weisse Muscheln😊). Die ganze Küstenregion ist bergig und saftig grün, vielerorts wird der zum türkischen Alltag gehörende Cay (Tee) angebaut. Im Hinterland sieht es mal aus wie irgendwo in Thailand und in den Bergen kommen bei uns Heimatgefühle auf: Kühe grasen, Bäche rauschen, nur die Moscheen machen uns klar, dass wir nicht in einem Schweizer Bergdorf, sondern in Kilickaya sind. Uns gefällt die Region.
Wenn wir schon beim Thema sind: Bald verlassen wir die Türkei und wir sind regelrecht begeistert von diesem abwechslungs- und facettenreichen Land: Landschaftlich mal grün, mal steppig, mal bergig, daneben die vielen Küstenkilometer der verschiedenen Meeresregionen. Es gibt unzählige archäologische Stätten zu entdecken. Man trifft auf viele Gegensätze: Riesige, topmoderne Grossstädte und einfachste Dorfregionen. Vollverschleierung und «Tenü bauchfrei». Mercedes AMG und Renault Broadway (oder was davon noch übrig ist).
Städte und Dörfer sind oft begrünt und mit schönen Parks versehen (Türken sind wahre Picknick-Meister). Die Strassen sind mehrheitlich in top Zustand, so wird die Fahrfreude lediglich durch den Kamikaze-Fahrstil der vielen türkischen Rennpiloten etwas getrübt. Vieles hier ist improvisiert und oft entdecken wir das spezielle an einem Ort erst auf den 2ten Blick. Die am Anfang fremd wirkenden Rufe der Muezzine fallen uns schon bald nicht mehr auf. Was uns nebst alldem aber am Allermeisten beeindruckt hat ist die Freundlichkeit & Herzlichkeit der Menschen. Wir werden täglich zu Tee eingeladen, mit Selbstgebackenem beschenkt, umarmt oder um Fotos mit uns gebeten. Unser Land Rover ist oft «Türöffner», lässt Bubenmäuler offen und Männerträume entstehen😊. Wir fühlten uns stets sicher und überall willkommen – Wir fragen uns, ist das bei uns Zuhause auch so?
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Kommentare
hallo ihr Lieben
danke für die herrlich erfrischend intressanten Reiseberichte .. wir freuen uns von Euch zu hören und hoffen das es gut weitergeht .. liebi Grüess us Uffike Sepp u. Vreni
Bitte, sehr gerne geschehen liebe Tamara und Patrick. Waren 2 tolle Abende mit euch und danke auch für den Routen Tipp in Kappadokien. Wir haben es immer noch nicht geschafft ;). Es geht uns wie euch, die Türkei ist zu schön und dauernd kommen Radtouren und Wanderungen dazwischen, die Letzte auf einen knappen 3000er - Dedegöl. Jetzt studieren wir am Hasan rum (3268, den habt ihr auch gesehen im Ihlaria Tal). Euch weiterhin von Herzen alles Gute.
Hoi zäme
Woow die velle Heissluftballon das esch mega Idröcklich gsi. Mer hend emol en Brecht gseh vom ene Dütsche Päärli wo döt he usgwanderet esch und Ballonfahrte abütet in Kappadokien. Das mues es mega Schiuspel si. 😱😱 Hey Danke för die schöne Brecht ond es freut üs dass Ihr gsund und munter send und vel schöns erläbid. Höbid Sorg und witerhin schöni Zit.
Mer hend jetzt es paar Täg met de Meitli gnosse am See.
Bisous 😘😘