Nachdem wir die erste Strecke unserer Reise relativ zügig absolvierten und den durchquerten Ländern nicht die Beachtung geschenkt haben, die sie eigentlich verdient hätten, wollten wir es ab der Türkei gemächlicher angehen lassen (die Länder vorher können wir später jederzeit auch mal von Zuhause aus bereisen). Wir fuhren in Istanbul los, überquerten den Bosporus und verliessen somit den europäischen Kontinent um fortan in Asien unterwegs zu sein – ein spezielles Gefühl. Als Meerliebhaber entschieden wir uns im Vorfeld, ans Mittelmeer zu fahren und zumindest einen Teil der insgesamt 7'200 türkischen Küstenkilometer abzufahren. Auf dem Weg dorthin bemerkten wir schnell, wie gross dieses schöne und landschaftlich abwechslungsreiche Land ist (ca. 19 x die Grösse der Schweiz). Und so gesellten sich bis zum Ersten Anblick des Mittelmeeres nochmal rund 1'200 Fahrkilometer auf unserem Tacho dazu. Wir machten dabei Halt am See Iznik Gölü, der sehenswerten Stadt Bursa sowie der Ägäis-Küstenstadt Izmir. Dank der sehr warmen Nachttemperaturen und 1er einzigen, dafür ziemlich hartnäckigen Mücke in unserem Schlafgemach wälzten wir uns diese Nacht genervt, verschwitzt und verstochen um 5 Uhr aus dem Land Rover um kurze Zeit später schon wieder auf der Strasse unterwegs zu sein. Bald schon legte sich unser Frust: Frau schlief auf dem Beifahrersitz und Mann genoss die morgendliche Ruhe und die Fahrt durch schöne Täler und die hügelige Landschaft😊 Just zur Öffnungszeit erreichten wir die Ausgrabungsstätte und Museum der antiken Stadt «Aphrodisias». Die Stadt aus dem ersten Jahrhundert vor Christus hatte in ihrer Blütezeit ca. 15'000 Einwohner und bot alle zu dieser Zeit möglichen Annehmlichkeiten. Die zu besichtigenden Überbleibsel der uralten Gebäude, Bäder, des Theaters und Stadiums sowie der unzähligen Marmorstatuen sind in einem erstaunlich guten Zustand und man fühlt sich irgendwie in diese Zeit zurückversetzt. Dank «unserer» Mücke konnten wir die weitläufige Anlage frühmorgens alleine entdecken. Die ersten Reisecars fuhren zu, als wir unseren ersten türkischen Kaffee nach getaner Arbeit bereits intus hatten. Wir hatten den Tipp, Aphrodisias zu besuchen von Martin auf dem bulgarischen Campingplatz erhalten – und er hatte nicht zu viel versprochen. Eine sehr lehrreiche und imposante Entdeckungstour, welche nicht in jedem Reiseführer steht.
Danach lagen noch einmal 300 km vor uns bis wir das Mittelmeer endlich zu Gesicht bekamen. Wir steuerten das kleine Örtchen Kas an (auch ein Tipp von Martin) und er schien unseren Geschmack irgendwie zu kennen. Der Ort und das türkisch, sorry türkisblaue Meer waren genau das, was wir nun brauchten. Nach längerer Suche fanden wir einen passenden Campingplatz, der nur durch eine Strasse getrennt am Meer liegt, dessen Besonderheit und Schönheit aber erst nach einem gewissen Moment zum Vorschein kommt. Nach den diversen Tankstopps für unseren Land Rover waren wir nun an der Reihe. Nach der ganzen Vorbereitungszeit und all den Erlebnissen der vergangenen Tage hatten wir beide unsere «Reservetanks» angezapft. Die nächsten paar Tage verbrachten wir mit baden, schlafen und relaxen und füllten unsere Tanks somit wieder auf ein ideales Reiseniveau.
Wir trennten uns ungern von Kas, fanden aber sogleich eine malerische Bucht unweit davon (wieder so eine Weisheit des Reisens oder wohl generell des Lebens: Etwas gewohntes verlassen, um wieder Neues, womöglich noch Schöneres zu entdecken!). Wir schlugen unser Nachtlager auf und waren schon bald die Einzigen, als doch noch ein Fahrzeug auf dem Platz Halt machte… und siehe da, Erich aus Obwalden und später auch noch Nicolas und Noemi aus Bern gesellten sich zu uns. So verbrachten wir einen völlig unerwarteten Schweizerabend in-the-middle-of-nowhere und tauschten Reisepläne und -Geschichten aus😊
De Tank fülle
« Stöck för Stöck Glöcksmomänt »
Kommentar hinzufügen
Kommentare
Traumhaft eure Bilder und Beschreibungen!!
:-)
Wir überlegen schon, wie wir auch aus der Mühle rauskommen und unsere Weitreiseträume umsetzen können.
Sitzen gerade am Caldonazzo See im Trentino und entdecken die Brenta. Leider grad nur passiv ohne klettern und Mountainbiken - Sportverbot, Rippe gebrochen im Bikepark. :-/
Freun uns schon auf euren nächsten Bericht :-))
Bis bald
Jochen & Nanny
Do gseht mer weder mou wie d'Wält chli esch. Schön was mer do darf läse. Wecvtig esch dass Ihr ou eue Tank emmer weder föllid ond die wo derschöne Ort ou gnüssit .
Mer send jetzt a jedem freie Tag am Neueburgersee und lönd Sell lo bambele.
Letscht Fririg het Melinda Schuelabschluss Fäscht gha und dä Fritig het Victoria Ihres Schuelabschluss Fäscht in Noiraigue.
So esch bi öis ou emmer öpis los.
Mer wönsch Öich witerhin gueti Gsondheit gueti Lunne und vel vel Freud uf üchere Reis
Bisou Tante Söov & Roli